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Werden die USA den Druck auf Russland erhöhen? REL-Analyse: Marco Rubio im Rampenlicht beim NATO-Gipfel der Spitzendiplomaten

Werden die USA den Druck auf Russland erhöhen? REL-Analyse: Marco Rubio im Rampenlicht des NATO-Gipfels













































Am 3. und 4. April treffen sich die Außenminister der Mitgliedsländer der Nordatlantikvertrags-Organisation (NATO) in Brüssel zu ihrem regulären Frühjahrstreffen.

BLOND

Wie schon beim Treffen der Verteidigungsminister im Februar werden alle Augen auf den amerikanischen Vertreter gerichtet sein. Damals war Verteidigungsminister Pete Hegseth unter den Teilnehmern, dieses Mal ist es US-Außenminister Marco Rubio.

Als Rubio die Rolle in der neuen Regierung von Präsident Donald Trump erhielt, war die Freude in den meisten Europäern groß. Er galt als glühender „Transaltantist“.

Nun herrscht laut NATO-Diplomaten, mit denen Radio Free Europe gesprochen hat, eine gewisse Nervosität. Während einige sagen, dass er „uns und das Bündnis immer noch versteht“, stellen sie in Frage, wie viel Einfluss er innerhalb der US-Regierung wirklich hat und was er meint, wenn es um die Ukraine, Russland und China geht.

Zwei Dinge sind jedoch klar.

Wie Hegseth wird auch Rubio auf der Botschaft beharren, dass die europäischen Verbündeten ihre Verteidigungsausgaben erhöhen und mehr Mitspracherecht bei der Lastenverteilung haben sollten.

Und wie schon im Februar hoffen die Verbündeten, dass die USA ihre Verpflichtung gegenüber der NATO und Artikel 5 des Vertrags, der sich mit der gegenseitigen Verteidigung befasst, bekräftigen.

Da die einzigen anderen NATO-Treffen vor dem Gipfel im Juni informelle Treffen der Außenminister Mitte Mai in der Türkei und der Verteidigungsminister Anfang Juni sind, dient das Treffen dieser Woche in vielerlei Hinsicht als Generalprobe für den Gipfel in Den Haag, der vom 24. bis 26. Juni stattfinden wird.

Der Zweck dieses Treffens ist klar: Das Bündnis zusammenzuhalten und gleichzeitig die Verteidigungsausgaben deutlich zu erhöhen.

NATO-Generalsekretär Mark Rutte fordert von jedem Verbündeten, sich so schnell wie möglich zu verpflichten, mindestens 3.7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung auszugeben und regelmäßig über die Fortschritte zu berichten.

Mit der Initiative soll US-Präsident Donald Trump während des Gipfels beschwichtigt werden. Einige europäische Verbündete werden jedoch zögern, sich schnell zu großen Verteidigungsausgaben zu verpflichten, da sie mit einem langsamen Wirtschaftswachstum und steigenden Haushaltsdefiziten konfrontiert sind.

Wird Rubio die EU-Diplomatin Kaja Kallas erneut ignorieren?

Das vielleicht wichtigste Thema des Ministertreffens dürfte die Sitzung zu den Beziehungen zwischen der NATO und der EU sein, bei der die europäische Union durch die Außenbeauftragte Kaja Kallas vertreten wird.

Rubio ignorierte Kallas, als sie Anfang des Jahres die USA besuchte, und alle EU-Diplomaten, mit denen REL sprach, räumten ein, dass Washington die EU nicht als ernsthaften Gesprächspartner betrachtet.

Große Spannungen gibt es auch, insbesondere im Hinblick auf den jüngsten Vorschlag der EU-Kommission zu den Verteidigungsausgaben: Ein möglicher Kredit von 150 Millionen Euro soll den EU-Mitgliedsstaaten den Kauf von Waffen ermöglichen, allerdings nicht von Ländern außerhalb Europas. Die USA sind besonders besorgt über jeden Schritt, der sie aus dem Spiel nehmen könnte, wenn es in Europa zu einer Erhöhung der Verteidigungsausgaben kommt.

Die größte Sorge bereitet jedoch natürlich die Verschlechterung der Handelsbeziehungen.

Nur einen Tag vor dem NATO-Gipfel werden die USA voraussichtlich einen Zoll von 25 Prozent auf alle Autoimporte erheben, ein Schritt, der viele Länder wie Deutschland hart treffen wird. Zuvor hatte die EU bereits Zölle auf europäischen Stahl und Aluminium erhoben, auf die Brüssel am 13. April mit Vergeltungsmaßnahmen reagieren will.

Werden die USA den Druck auf Russland erhöhen?

Ein weiterer Gast des Ministertreffens ist der ukrainische Außenminister Andriy Sybiha. Er wird voraussichtlich ein Update zur Lage auf dem Schlachtfeld geben, doch auch hier wird Rubio im Mittelpunkt stehen.

Werden die USA den Druck auf Russland erhöhen, wenn Waffenstillstandsabkommen bezüglich Infrastruktur und Verkehr im Schwarzen Meer nicht eingehalten werden?

Zwar steht eine Mitgliedschaft der Ukraine in der Allianz derzeit nicht auf der Tagesordnung, doch die meisten europäischen Verbündeten sind zumindest daran interessiert, sicherzustellen, dass die Ukraine auch weiterhin mit amerikanischen Waffen beliefert wird und dass die NATO-Ausbildungsmission für ukrainische Soldaten, NSATU, weitergeführt wird.

Bisher läuft alles wie bisher. An der Position der amerikanischen Truppen an der Ostflanke der NATO hat sich nichts geändert.

Was sich allerdings geändert hat, ist, dass die USA nicht länger den Vorsitz der Kontaktgruppe zur Verteidigung der Ukraine (Ramstein-Gruppe) innehaben, die die militärische Unterstützung für Kiew koordiniert. Das Vereinigte Königreich hatte bei der letzten Sitzung der Gruppe im Februar den Vorsitz inne, und bei der nächsten Sitzung, die für den 11. April angesetzt ist, könnten das Vereinigte Königreich und Frankreich gemeinsam den Vorsitz führen.

Es wird erwartet, dass London und Paris zumindest am Rande des Ministergipfels auch weiterhin an einer möglichen Sicherheitstruppe in der Ukraine arbeiten werden, falls ein dauerhafter Waffenstillstand in Kraft treten sollte.

Allerdings sind Details wie Truppenstärke, beteiligte Staaten und das genaue Mandat derzeit noch unklar.

Immer deutlicher wird, dass die Arbeit an einer neuen NATO-Strategie für Russland ins Stocken geraten ist. Die Strategie, die darlegt, wie das Bündnis künftig mit Moskau zusammenarbeiten soll, sollte auf dem Gipfel in Den Haag verabschiedet werden. Doch Washington hat angedeutet, dass es auf dem Weg zu einem endgültigen Friedensabkommen mögliche „Skandale“ vermeiden wolle, und genau das könne ein solches strategisches Dokument bewirken.

Auch die Außenminister von vier Nato-Partnern aus dem asiatisch-pazifischen Raum – Australien, Japan, Neuseeland und Südkorea – werden auf Wunsch der USA an einer Sitzung teilnehmen.

Obwohl die US-Regierung Peking als Rivalen betrachtet, fiel ihre öffentliche Kritik an China bislang relativ verhalten aus.

In dieser Sitzung werden die Minister mit Interesse Rubios Ansichten zu den Lösungsansätzen für eine Reihe von China-bezogenen Themen hören./REL

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