Neue Satellitenbilder zeigen das möglicherweise größte Kriegsschiff Nordkoreas – möglicherweise mehr als doppelt so groß wie jedes andere Kriegsschiff in der Flotte von Machthaber Kim Jong-un. Die am 6. April von den Unternehmen Maxar Technologies und Planet Labs aufgenommenen Bilder zeigen ein im Bau befindliches Schiff auf der Werft Nampo an der Westküste des Landes, etwa 60 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Pjöngjang.
Laut CNN gehen Analysten davon aus, dass die Fotos den Aufbau von Waffensystemen und anderer interner Ausrüstung zeigen. Bei dem Schiff handelt es sich vermutlich um eine Lenkwaffenfregatte (FFG), die für den Angriff auf Ziele an Land und auf See konzipiert ist.
Einer Analyse von Joseph Bermudez und Jennifer Jun vom Center for Strategic and International Studies (CSIS) zufolge ist die Fregatte rund 140 Meter lang und damit das größte Kriegsschiff, das jemals in Nordkorea gebaut wurde. Zum Vergleich: Die Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse der US Navy sind etwa 154 Meter lang, während die im Bau befindlichen Fregatten der Constellation-Klasse 151 Meter lang sein werden.
CNN betont, dass der Bau dieses Schiffes keine Überraschung sei, da das Regime von Kim Jong-un seine Streitkräfte rasch ausbaue und trotz strenger UN-Sanktionen, die den Zugang zu militärischer Ausrüstung und Technologie beschränken, Interkontinentalraketen teste, die das US-Festland erreichen könnten.
Analysten sind der Ansicht, dass die zunehmend engeren Beziehungen zu Russland nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine den Nordkoreanern helfen könnten, diese Beschränkungen zu umgehen. Der ehemalige südkoreanische Admiral Kim Duk-ki glaubt, dass Moskau Pjöngjang mit Technologie für Fregattenraketensysteme beliefern könnte.
Ende letzten Jahres erschienen im nordkoreanischen Staatsfernsehen Bilder des Schiffes, die Kim Jong-un bei der Inspektion der Konstruktion zeigen. Analysten weisen darauf hin, dass das Schiff offenbar mit modernen Phased-Array-Radaren ausgestattet ist, die Bedrohungen schneller und genauer als zuvor verfolgen können.
Experten betonen jedoch, dass die Medien mit Annahmen über die tatsächlichen Kampffähigkeiten dieses Schiffes vorsichtig sein sollten. Karl Schuster, ein ehemaliger Kapitän der US Navy und Analyst auf Hawaii, erklärte, dass der Bau einer Schiffsstruktur und eines Antriebssystems zwar machbar sei, die wahre Herausforderung jedoch in der Integration moderner Kommunikations-, Waffen- und Sensorsysteme liege.
In einem Interview mit CNN im März stellte der südkoreanische Politiker Kim Byung-ki die Frage, ob Pjöngjang über die technischen Möglichkeiten und die Infrastruktur verfügt, um ein so modernes Schiff zu betreiben. Er betonte außerdem die hohen Betriebs- und Wartungskosten sowie die Notwendigkeit einer geschulten Besatzung.
Unterdessen warnt der ehemalige Admiral Kim, dass die potenzielle Macht dieser Fregatte nicht unterschätzt werden dürfe. Sollte das Land mit der Hyperschallrakete ausgestattet werden, die Nordkorea nach eigenen Angaben im Januar erfolgreich getestet hat, würde dies zu einer erheblichen Verschiebung des regionalen Sicherheitsgleichgewichts führen.
Nach der Analyse des Filmmaterials für CNN schätzte Schuster, dass die Fregatte möglicherweise erst in einem Jahr für Seeerprobungen bereit sein werde, da es an der erwarteten Installation moderner Ausrüstung und Systeme mangele.
Unterdessen treibt Kim Jong-un weiterhin die Modernisierung der Marineflotte voran, wozu auch die Entwicklung von U-Boot-gestützten Raketen und der Bau von U-Booten für deren Transport gehören. Im September besichtigte er das Gelände, auf dem ein neuer Militärhafen gebaut werden soll. Dieser soll neue große Kriegsschiffe aufnehmen, die in den derzeitigen Stützpunkten nicht anlegen können.
Der südkoreanische Politiker Yoo Yong-won sagte, das derzeit auf der Werft in Nampo gebaute Schiff sei nur ein Beispiel für Kims Bemühungen, die nordkoreanische Marine zu modernisieren.
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